Kleine Einführung in grundlegende Befehle an
der Kommandozeile unter Linux
Einschränkung
Dies ist ein Versuch unerfahrenen Neulingen von Linux
eine Einstiegshilfe zu geben. Dieser Versuch kommt sofort an seine Grenzen,
denn das Thema ist groß, und wir wollen den Neulingen nicht viel
zumuten. Sie sollen schnell nachahmen, schnell Routinearbeiten erledigen
und Erfolge sehen können. Dies geht nur auf Kosten der Tiefe, deshalb
ist dieses Schreiben zum Einstieg gedacht. Es ist wie ein Kochrezept in
Stichworten, dass anregen möchte sich in der Literatur (s.u.)
weiter einzulesen - wenn die ersten Erfolge am PC da sind.
Voraussetzung
Wir setzen ein vollständig installiertes Linux-System
voraus. X-Windows sind nicht nötig.
Über den Aufbau von einem Linux-System und die
Frage, warum die Kommandozeile so wichtig ist
Linux wird von vielen Menschen parallel zu einander
und unkoordiniert programmiert, d.h. überall in der Welt wird an allem
gearbeitet. Deshalb hat Linux viel mehr als Windows einen klaren schichtweisen
Aufbau mit klaren Schnittstellen zwischen diesen einzelnen Lagen. Windows
wird von einer Firma hergestellt, deshalb können sie sich leisten,
so klare Schnittstellen nicht anzubieten. Damit werden Mitbewerberfirmen
als Konkurrenz ausgeschaltet. Bei Windows läuft alles, wie man es
kennt oder gar nicht. Bei Linux ist dies anders, zu jedem Programm gibt
es Alternativen, man kann und muß sich seinen eigenen PC zusammenstellen
oder zusammenstellen lassen.
Das Ergebnis diese Konzeptes ist, dass man auch
bei den virtuellen Desktops (X-Windows) immer wieder mit Kommandobefehlen
konfrontiert ist - ähnlich wie bei Windows 3.x. Wichtiger aber: auf
die Kommandoebene (der schwarze Bildschirm unter DOS) greifen alles Programme
zurück und dort hat man zu besonderen Programmen Zugriff.
Die Kommandoebene braucht wenig Platz, ist sehr
informativ und schnell. Außerdem ist sie bei langem Arbeiten angenehm
für die Augen, wenn man sie ohne X-Windows, ohne die dortige Konsole
aufruft!
Den wichtigsten Grund findet man
im
Betriebssystemvortrag
Deshalb steht die Eingabe am Prompt hier im Mittelpunkt.
Wie komme ich in das installierte System?
Hinter dieser Frage steht sehr viel, deshalb wird
dieser Punkt hier nicht behandelt. Ganz kurz: nach dem Booten des PC, stellt
der PC die Frage: "Wer arbeitet an mir?" Er fragt dies mit :
login:
- hier erwarte er eine Antwort wie : root, oder den Namen eines
angemeldeteten Benützers. Was das ist, bitte in der Literatur nachlesen.
Danach wird das Passwort abgefragt, welches in der Installation angelegt
wurde, durch:
password:
- aus Sicherheitsgründen wird das Passwort nicht angezeigt. Wer sein
root-Passwort vergessen hat, muß als Anfänger neu installieren.
Wie komme ich aus Programmen?
Von dem Installationsprozess weiß man vielleicht
noch das eine oder andere Programm (unter Red Hat bekommt man eine ganze
Programmliste in den Handbüchern), viele werden mit ihrem dort verzeichneten
Titel auf gerufen. Doch wie beendet man ein Programm?
Im Folgenden wird "^" als Zeichen für die
Strg- bzw. Ctrl-Taste benützt."^d" heißt somit: "Strg" und "d"
werden gleichzeitig gedrückt. Shift ist die Taste, um Großbuchstaben
zu schreiben. Wenn nicht anders vermerkt ist die Alt-Taste, die Taste links
von der Leertaste.
Allgemein
^d -
wenn das Programm von der Standardeingabe liest (z.B. Kommandoshell, und
diverse Filterprogramme)
^c
- beendet Programme allgemein
^z -stoppt
den laufenden Prozess (fortsetzen mit fg)
^s - hält
die Ausgabe eines laufenden Prozessen an
^q -
setzt die angehaltene Ausgabe eines Prozesses fort
Programmspezifisch
Wichtige Informationen sind natürlich den on-line-Hilfen
zu entnehmen. Oft werden diese mit "F1" oder "Strg H" o.ä. abrufbar.
Wenn man dort nicht fündig wird, gibt es für die unterschiedlichen
Programme Befehle wie:
logout
- programmspeziefisch: beendet die Kommandoshell
exit
q [ENTER]
- z.B. für Editor ed
:q!
- programmspeziefisch: Editor vi oder ex
^k h
- programmspeziefisch: Editor joe
F10-Taste
- programmspeziefisch: bei midnight commander (mc)
^x
^c - beendet emacs
Shift Alt
Backspace - programmspeziefisch: Abbrechen vom X-Windows
Shift Alt
Strg - programmspeziefisch: Herunterfahren des gesamten Rechners
Diese Liste soll als Anregung dienen mit Befehlen zu experimentieren
und Programme einfach ohne Vorwissen auszuprobieren. Die Namen der Editoren
sind häufig auch ihre Aufrufbefehle. Natürlich müssen sie
vorher installiert sein.
Dateienverwaltung
Dateienamen und Pfade
Eine Datei ist für den Anwender durch ihren
Namen und den Standort im Dateienbaum definiert. Das Hauptverzeichnis heißt
auch root-Verzeichnis, es wird durch einen / (Slash) angegeben. Von ihm
zweigen die verschiedenen Unterverzeichnisse erster Ebene ab, z.B. bin,
boot, dev, etc... Grafisch sieht dies so aus:
/
|
____________________________|________________
_________________
|
|
|
|
|
bin
boot
dev
home
|
|
|
|
achim
|
und so weiter.
profile
Dabei werden die Ober- und Unterverzeichnisse
mit einem / von einander getrennt, so dass ein Pfad unter Linux so aussehen
kann:
/home/achim/profile
- dabei ist zu beachten, dass:
1. der erste Slash eine andere Bedeutung hat
als alle folgenden; der erste steht für das Hauptverzeichnis,
die folgenden haben nur die Bedeutung Verzeichnissebenen von einander zu
trennen!
2. Wenn vor dem ersten Slash ein Punkt steht:
./achim/profile
- dann meint dies, der Pfad beginnt mit dem Verzeichnis, in
welchem wir momentan sind. Der folgende Slash steht nicht für
das Hauptverzeichnis! Damit die Pfade: /home/achim/profile und ./achim/profile
gleich sind, muß man sich im zweiten Fall bereits im Verzeichnis
/home
befinden!
Durch diese Schreibweise, kann viel Arbeit verkürzt werden.
3. Der letzte Teil eines Pfades ist in unserem
Fall die Zieldatei, aber unter Linux ist formal kein Unterschied
zwischen einer Datei und einem Verzeichnis. Alles ist Datei. Die Dateien,
welche man unter Windows Ordner nennt, haben eben Dateiebenennungen zum
Inhalt.
4. Es macht unter Linux einen Unterschied, ob
eine Datei TEXT, Text, text oder anders geschrieben wird! Man unterscheidet
Groß- und Kleinschreibung genau.
An dieser Grafik läßt sich auch ein
Zweites gut zeigen. Linux ist ein Multiusersystem, d.h. es wurde für
Rechner konzipiert, an welchen zugleich viele Benutzer (user) arbeiten.
Deshalb werden vom root (entspricht dem Systemadministrator unter Windows
NT) jedem Benutzer Rechte zu geteilt. So hat jeder user alle Rechte in
seinem für ihn speziell angelegten /home-Verzeichnis. In unserem Beispiel
kann der user achim die Datei achim lesen, (um-)schreiben (d.h. er kann
enthaltene Dateien löschen oder neue hinzufügen) und ausführen
(die Datei entspricht einem Verzeichnis, deshalb kann er in dieses Verzeichnis
wechseln). Wenn achim wollte, dass jemand anderes seine Datei "Profile"
lesen könnte, so reicht es nicht, anderen die Leserechte für
/home/achim/profile einzuräumen, denn das meint nur eine einzelne
Datei, die am Schluß eines Pfades steht, sondern er muss beachten,
dass der andere auch Rechte an jeder einzelnen Datei des Pfades hat (hier:
/home/profile und /home).
In einem Wort: ein Pfad ist eine herachisch geordnete
Abfolge von Dateien. Will man erreichen, dass Rechte einer einzelnen Datei
verändert werden, so muss man dies in Einklang mit den Rechten aller
Dateien im Pfad bringen.
Da diese Materie schnell unübersichtlich
und komplex wird, schließe ich dieses Thema komplett aus. Im folgenden
wird nur ein einziger Befehl genannt, der in der Praxis viele Probleme
abdeckt. Hier ist aber weiterführende Literatur gefragt.
Allgemeine Befehlssysntax
Generell werden alle Befehle in einer typischen Syntax
formuliert:
was-soll-getan-werden
wie-soll-es-getan-werden mit-wem
wohin
oder analog zum Satzbau:
verb adverb dativ akkusativ
- allgemeingültig kann dies auch formuliert werden, als:
befehl [-option]
[argument1] [argument2]
Beispiel: um Verzeichnisse zu wechseln,
benützt man den Befehl: chance directory.
cd - Jeder eingetragene
Benützer hat ein eigenes home-Verzeichnis, dieses wird bei jedem Login
automatisch angesprochen. Als eingeloggter Benutzer wechselt man mit dem
Befehl cd automatisch in das eigene /home-Verzeichnis.
Verzeichniswechsel
Wechsel in ein beliebiges Verzeichnis:
cd /home/erika/dienstliches
- hier werden dem Befehl ein Argument hinzu gefügt, nämlich das
Ziel des Wechsels (wohin).
Wechsel ins übergeordnete Verzeichnis
cd .. - ist die
Spezialform eines Befehls mit einem Argument (wohin) ins übergeordnete
Verzeichnis. Man beachte auch die Leerstelle zwischen "d" und "."
Anzeige eines Verzeichnisinhaltes
Der Befehl list zeigt Inhalte von Verzeichnissen an. Wechselt
man in ein Verzeichnis und gibt ein:
ls - so erhält man eine
Liste aller Dateien bzw. Verzeichnisse in gegenwärtigen Verzeichnis.
Fügt man dem Befehl die Option -a (steht für all)
hinzu so bekommt man die Liste aller auch der verstecken Dateien:
ls -a
ls -l - ist ein weiteres Beispiel
für ein Befehl mit einer Option, jetzt werden viele Zusatz Informationen
wie die Rechte und Besitzverhältnisse an Dateien angezeigt. Wenn man
beides möchte: die Anzeige der versteckten Dateien und die ausführlichen
Informationen so kann man statt ls -a -l schreiben:
ls -al - beide Optionen sind
also zusammengezogen worden. Jetzt ist die Liste aber oft zu lang für
eine Bildschirmseite die ersten Zeilen fliegen unlesbar dahin, also brauchen
wir ein Programm, das es uns möglich macht seiten- oder zeilenweise
die Bildschirmausgabe nach oben oder unten durch zublättern. Dazu
benützen wir eine Ausgabeumleitung. Damit geben wir die Ausgabe des
Befehls ls -al weiter an ein anderes Programm, welches less
heißt.
Das weitergeben geschieht wie beim Öltransport mit einer Pipeline
| (wird aufgerufen durch Alt Gr und Taste neben dem Y). So kommen wir
zu dem Befehl:
ls -al |less -mit den Bild-auf-,
-ab-Tasten und den Cursor-Pfeil-Tasten kann man nun im Text rauf und runter
fahren.
ls -lR |less - (man
beachte die Großschreibung des R) verdient es auch besonders erwähnt
zu werden: das "R" steht für die Auflistung aller Dateien in Unterverzeichnissen,
die mit allen wichtigen Informationen (l) angezeigt werden.
Lesen von Textdateien
Natürlich kann das Programm less auch
alleine benützt werden, um Dateien bequem am Bildschirm zu lesen:
less /home/gerke/Brf_an_Vermieter
Kopieren
Kopiert wird mit dem Befehl copy. Ihm angefügt sind
zwei Argumente: der Pfad, der zu kopierenden Datei und der zu entstehenden
Datei. Soll die Datei Test aus dem Hauptverzeichnis in das /root-Verzeichnis
kopiert werden, so lautet der Befehl:
cp /Test /root/Test
Wollte man sie beim Kopieren zugleich umbenennen in Test1, wäre
der Befehl:
cp /Test /root/Test1
Löschen
Der Befehl remove löscht.:
rm /root/Test1
Verschieben
Der Befehl move kann verschieben, wieder werden zwei Argumente
gebraucht Quelldatei, Zieldatei
mv /root/Test1 /home/erika/Test1
- hier behält die Datei weiter den Namen Test1,
mv /root/Test1 /home/erika/Test_neu_benannt.
Vorsicht hier kann es zu Problemen mit den Rechten kommen, besonders wenn
der root Dateien in die /home/benützer-so-und-so-Verzeichnise verschiebt.
Sie bleiben das Eigentum vom root und müssen separat mit chmod
755 [Dateipfad] vom root freigegeben werden! Damit kann jeder diese
Datei lesen und ausführen, der Zugriff zu dieser Datei hat. - Dies
aber nur nebenbei.
Finden von Dateien
find [pfadangabe] [suchoption]
- dies ist die gebräuchliche allgemeine Syntax, die meint:
find [von
wo aus soll gesucht werden] [was soll gesucht werden] - Das
von wo aus meint eine Stelle im Dateienbaum, dabei wäre :
find / -DateiTest
- die Aufforderung im ganzen Dateienbaum (/) nach der Datei:
DateiTest zu suchen. Man kann auch Platzhalter wie unter DOS/Windows einsetzten,
z.B. * für eine beliebige Zeichenkette oder ? für eine einzelne
Zahl, einen einzelnen Buchstaben. "DateiTest" könnte durch "Da*est"
oder "?ate??est" gefunden werden. Auch hier gäbe es viel mehr Möglichkeiten
mit Platzhaltern zuarbeiten...
find /bin/Verzeichnis_xyz
-DateiTestviele > /home/kosta/Sammeldatei - dies ist wieder
eine etwas schwierigere Form. Wir möchten nach Dateien suchen die
es zuhauf im System gibt im Verzeichnis /bin/Verzeichnis_xyz. Der Name
dieser Dateien ist "DateiTestviele". > gehört wie | zu
den Ausgabeumleitungen. Dadurch wird das Ergebnis der Suche des ersten
Befehls nicht mehr am Bildschirm angezeigt, sondern weitergegeben, nämlich
in eine Datei /home/kosta/Sammeldatei. Dort kann ich das Ergebnis abgespeichert
jeder Zeit einsehen. Wenn die Datei ./Sammeldatei noch nicht besteht, dann
wird sie jetzt erstellt. Wenn die ./Sammeldatei einen Inhalt hatte ist
sie jetzt überschrieben. Also Vorsicht! hier können Daten verloren
gehen.
Weitere Suchoptionen für find sind:
-ctime
n
- dabei steht "n" für eine Zahl, positiv oder negativ.
Mit dieser Option wird nach Dateien gesucht, die von n Tagen entstanden.
Ist n positiv werden alle Dateien erfaßt, die vor diesem Zeitraum
entstanden, ist n negativ zeigt die Dateien die jünger sind als die
Tageszahl
Erstellen von Verzeichnissen
Make directory - erstelle ein Verzeichnis - braucht
wie jeder der genannten Befehle, nur eine genaue Angabe, des Pfades und
Namens:
mkdir /home/erika/privat
Erstellen von neuen Dateien
Dies geschieht natürlich mit einem Editor. Unter X-Windows, dort speziell
unter KDE bzw. GNOME benützt man am einfachsten kedit bzw.
gedit.
Sie sind grafisch orientiert. Wer auf der Konsole arbeitet ist mit joe
gut
bedient, denn er ist ebenso einfach in der Handhabung. Finger weg vom Paradepferd
der Linuxgemeinde: emacs oder xemacs - diese sind für Profis!
Der Editor joe - ganz, ganz kurz
Aufruf
Joe wird mit dem Dateienpfad aufgerufen. Wenn die Datei schon besteht kann
sie verändert werden. Wenn sie noch nicht besteht, dann wird sie neu
errichtet. Ein Beispiel:
joe /home/erika/dienstliches/neue
Datei - diese Datei wird jetzt neu errichtet.
Beenden ohne zu speichern
Einfach beendet wird der Editor durch die Tastenkombination:
^c
Beenden mit Speichern
Soll der eingegebene Text gesichert werden beim Verlassen
des Editors, drücke man:
^k,
x (- d.h. man drückt zuerst Strg k und dann ein x)
Nur Speichern
^k,
d
Hilfe
natürlich englisch
^k, h
Drucken von Dateien
Für das Drucken kann man Befehl :
lpr [Dateipfad-und-Name]
benützen. - Zum Teil erlebt man besonders unter Red Hat Überrschungen
mit den Treibern. Da Red Hat auch hier grafische Oberflächen anbietet
kann man schnell durchprobieren, ob ein ähnlicher Treiber funktioniert.
Wenn so eine Testseite ausgedruckt werden konnte, die normalen Programme
mit dem Befehl lpr nicht funktionieren, kann man alternativ ausprobieren:
lpr -P lp0
[Dateipfad-und-Name] - vielleicht hilft es ja. Wenn ja, dann
müssen auch unter X-Windows alle Programme diesen Befehl lpr -P
lp0 erhalten...
Abbruch von Durckaufträgen
Der allgemeine Befehl für den sofortigen Abruch
aller erteilten Druckaufträge lautet:
lprm
- will man nur einzelne Druckaufträge stornieren, so muss zu erst
die Identifizierungsnummer ermittelt werden mit:
lpq -
dort kann man seinen speziellen Druckauftrag ausfindig machen und mit dem
Befehl:
lprm
[identifikantionsnummer] - stoppen.
Verwaltung eines Linux-Betriebssystems
Unter diesem Punkt sind Befehle zusammengefasst, die über die
Arbeit an Verzeichnissen/Dateien hinausgehen. Wie das wechseln der Konsole,
Auskunft über alle gestarteten Programme, das Abbrechen eines Programms,
das Mounten von Datenträgern, das Formatieren von Disketten und der
Befehl: alias - für ganz Faule.
Wechseln der Konsole
Normalerweise stehen einem eine Vielzahl (normalerweise
bis zu 6) von Konsolen zur Verfügung. Dies ist dann wichtig, wenn
Programme abstürzen und man keine Eingaben mehr machen kann. Der Befehl:
Alt F2 (-
gemeint
ist die linke, auch inder amerikanischen Tastatur vorkommende Alttaste)
Wechselt auf die zweite Konsole, dort kann man im Unglücksfall weiter
arbeiten.
Auskunft über sämtliche gestarteten Programme
Hat man einen angenommenen Programmabsturz, so ist
es wichtig dieses einzelne Programm zu identifizieren und dann abzustellen.
Der Befehl:
ps aux |less
erzeugt
eine Vielzahl von Informationen aller Konsolen aller Benützer worunter
die Angabe Prozessidentifikationsnummer
kurz pid hier die Wichtigste ist. (Leider Gottes
hat der Befehl ps eine Besonderheit, seine Optionen werden nicht
wie sonst üblich mit einem -aux angehängt, sondern ohne das "-".)
Die Ausgabeumleitung mit | less kennen wir
schon. Wem dies zu viele Angaben sind soll einfach:
ps a
eingeben. Mit dieser pid-Nummer kann man weiter arbeiten, denn:
Abbrechen eines Prozesses
Mit der pid und dem Befehl kill kann
ein einzelnes Programm abrupt beendet werden. Beispiel:
kill 991 (- wobei 991
die pid ist die über den Befehl ps -u ermittelt wurde.)
Fortgeschrittene Befehle
meist muß man für diese Befehle Systemverwalter (root)
sein. Dies macht man am schnellsten mit
Die Identität wechseln
Wegen der Rechte ist es im Linuxsystem wichig, als
wer ich z.Z. arbeite, deshalb kann man mit dem Befehl:
su -
schnell eben root werden, wenn man alles erledigt hat, wird man mit dem
befehl:
^d wieder
der user vor dem Wechsel . Will man jemand anderes werden als root, so
gibt man ein:
su [Benutzername]
-die Passwörter muß man natürlich wissen
Mounten oder das Einbinden von Massenspeichern in
das Betriebsystem
Jede Distribution hat ihre eigenen Orte, wohin sie
neue Datenträger in den Dateienbaum eingefügt (gemountet) wissen
will. SuSE z.B. will CD nach /cdrom mounten. Dies läßt sich
bewerkstelligen mit:
mount /dev/cdrom
/cdrom - dabei spricht /dev/cdrom das CD-Laufwerk an. Dieses
Laufwerk müßte richtiger mit /dev/hd? angesprochen werden, wobei
das ? für einen Buchstaben oft c steht. (/dev ist das Verzeichnis
der devices als der Geräte und hd steht für hard disc also die
festplattenähnlichen Speichermedien wie Festplatten oder CD. hda ist
normalerweise die erste Festplatte, hdb die zweite, hdc das CDrom-Laufwerk,
hdd der Brenner.) Dies zu wissen ist wichtig bei einigen anderen Distributionen,
die diesen Link /dev/cdrom nicht kennen. Dort müsste
mount /dev/hdc
/mnt/cdrom funktionieren. (Das Verzeichnis /mnt enthält
die zusätzlich eingebunden Speichermedien. So bei Red Hat)
Für Disketten müßte der Befehl:
mount /dev/fd0
/floppy für SuSE den gewünschten Effekt bringen,
bei Red Hat wäre es:
mount /dev/fd0
/mnt/floppy
Formatieren von Disketten
Unser Ziel ist es so einfach wie möglich zu
sein, deshalb werden Disketten unter Linux nur wie Linux-Festplatten mit
dem System "extendet 2" formatiert. Dazu gibt man an der
Shell ein: make filesystem
mkfs -c /dev/fd0-
durch
den Parameter erfährt man ob die Diskette in Ordnung ist. Will man
unbedingt ein Windowssystem 32 Bit (vfat) herstellen, so fügt man
ein "t" ein zu:
mkfs -ct
vfat dev/fd0
Der Befehl: alias
Mit diesem Befehl lassen sich beliebige Abkürzungen
generell oder generell für einen einzelnen Benützer einrichten.
Wer also nicht immer "mount /dev/hdc /cdrom" schreiben möchte oder
Probleme hat die hier vorgestellten Befehlssequenzen immer parat zu haben,
kann eingeben:
alias '1=mount
/dev/hdc /cdrom' - dies bedeutet das statt dem Befehl nur noch
"1" eingegeben werden muss, um den ganzen Befehl zu zitieren. Anfänger
sollen immer die beiden Hochkomma setzen!
Bei jedem Start kann der PC diese Abkürzung
lernen, wenn die obige Zeile in eine der Profile-Dateien geschrieben wird.
Im Verzeichnis /etc findet man dazu eine Datei
/etc/profile (SuSE und ebenso bei Red Hat). Wird an deren Schluss der alias-Befehl
hinzugefügt, so steht jedem Benützer diese Abkürzung zur
Verfügung, wird ein alias-Befehl in die /home/Benutzername/profile-Datei
(SuSE) oder die /home/Benutzername/.bash_profile-Datei unter Red Hat eingegeben,
so hat ein einzelner BenützerZugriff auf diesen Kurzbefehl.
Einrichten eines neuen Benutzers
Linux geht von vielen möglichen Nutzern - zugleich
- an einem PC aus. Deshalb ist es nach der Systemlogik wichtig, wer gerade
arbeitet. Dazu wird mit dem Befehl:
useradd [benutzername]
ein neuer Benutzer im System angemeldert. Er
bekommt unter seinem Namen ein eigenes Verzeichnis unter /home, in dem
er alles machen kann. Zugriff auf andere Verzeichnisse hat er nur zum Teil
und so weit es ihm erlaubt wurde - vom Systemverwalter, dem root.
Vergeben eines neuen Passwortes
Als user braucht man üblicherweise ein Passwort
um einloggen zu können. SuSE läßt auch ein passwortloses
einloggen zu, wenn der user mit yast angelegt wurde - Besonderheit. Red
Hat grundsätzlich nicht (Minimum sechs Buchstaben). Der Befehl dazu
ist:
passwd
- der Rest passiert im Dialog.
Rechtevergeben (-
wie versprochen nur gestreift)
Oft ist es wichtig jemandem ein Recht einzuräumen.
Dieses Recht gilt nur für eine spezielle Datei. Da dies ein sehr komplexes
Thema ist, möcht ich hier sofort auf Literatur verweisen. Oft hilft
aber der Befehl:
chmod 755 [Dateiname mit
Pfad] - mit diesem Recht kann jeder Benützer die Datei ausführen
und lesen, und das reicht schon sehr oft. - Natürlich muß der
Pfad zu dieser einzelnen Datei auch lesbar gemacht sein.
mail vom PC
Der PC versucht regelmäßig mit seinem
Benützer - vor allem dem root - zu kommunizieren. Diese Briefe können
mit:
mail
eingesehen werden.
Wie geht's weiter?
On-line-Hilfen
Hilfen zu den einzelnen Linux-Befehlen findet man
unter:
man [befehlsname],
whatis [befehlsname]
,
apropos [befehlsname],
/usr/doc/HOWTO
Literaturtipps
Ich möchte ein Buch empfehlen, welches gleichwohl
billig, fachkundig und leicht lesbar ist, es führt durch die wichtigen
Programme an der Shell: "Linux Power", Peter Glinsky, Frank Gehrke und
Günter Klappheck, SYBEX, Düsseldorf, 1999, 19.95 DM. Das Buch
"Linux Red Hat 6 Power", gleicher Verlag, gleiche Aufmachung ist nicht
so umfassend und leichtgewichtiger vom Inhalt. Weniger interessant.
Ein zweites Buch, welches mir am Herzen liegt, weil es gut geschrieben
ist, die wichtigen Themen behandelt, die für die gesamten PC-Normal-Arbeit
in Frage kommen (selbst das Starofficepacket wird angerissen und zwar überraschend
effizient) wäre: "Von Windows zu Linux", Ehrhard Petter, bhv, 19,80
DM. Wer schnell einen leichten Einstig sucht, nicht so in die Tiefe gehen
will, ist hier gut beraten. Dennoch dies ist ein Buch zweiter Wahl: es
behandelt besonders SuSE und Red Hat parallel., weshalb einzelne Themen
nur für eine Distribution besprochen werden. Vorteil des Buches: es
setzt das Wissen von DOS Voraus und fängt nicht bei Null an, es transferiert
und ist deshalb so effektiv!
Umfassende Literatur zu SuSE findet man bei: "Linux Installation, Konfiguration,
Anwendung", Buch mit zwei CD, Michael Kofler, Addison-Wesley, 99,90 DM.
Teuer, aber umfassend und vorbehaltlos zu empfehlen. Auch hier werden die
für die tägliche Arbeit wichtigen Linux-Programme nacheinander
besprochen (Staroffice nicht) und das Buch ähnelt dem ersten, ist
aber umfangreicher, behandelt KDE und Programme unter KDE.
Links zu anderen Einführungen in Linux
-
Linux Installation and
Getting Started, besonders Linux
Tutorial Kapitel 3
-
sehr gut, aber schon zu ausführlich
-
ftp://metalab.unc.edu/pub/Linux/docs/LDP/LinuxSchulung.lsm
ist eine sehr gute, deutsche, 100-seitige Linux-Schulung aus Östereich
Kosta Klidas Informatik-
und Netzwerkverein Ravensburg e.V