Left Up Right Betriebssysteme

Unix

Die Grundbegriffe beschreiben das
Linux ist ein immer wichtigerer Vetreter

Geschichte

Woher kommt der Name UNIX

Prof. Hofmann vom IMMD IV Uni-Erlangen (http://www.informatik.uni-erlangen.de) erzählte von einem Betriebssystem MULTICS. Nach [Deitel84] steht Multics MuLTiplexed Information and Computing Service. Es wurde vom MIT entwickelt und war ein Timesharing-System mit Virtuellem Speicher. Dieses Betriebsystem (Mitte 60er Jahre) hat eigentlich alles was man sich wünschen kann, nur war das damals nicht realisierbar, aber Forschungsmäßig konzeptionell sehr bedeutend. Es wurde auch in eine Hochsprache EPL, einer Erweiterung von PL1 geschreiben.

Ein Mitentwickler Ken Tompson hatte bei AT&T eine PDP7 herumstehen und baute ein Betriebsystem um die Konzepte Datei und Prozeß herum. Den Namen nannte er als Verhunzung von MULTICS UNIX, weil es noch nicht so ausgereift war. Bei der UNIX-Entwicklung wurde die auch heute noch weit verbreitete Hochsprache C entwickelt, mit der man sehr gut maschinennah programmieren kann.

Golem Geschichte: die Enstehung von Unix ist schön anzuschauen.

Marketing/Rechtliches: Der Name "UNIX" gehört AT&T (an Novell weiterverkauft ?) Man hat aber die Betriebsystemschnittstelle normiert (Norm, engl Standard), die heißt POSIX für Portable Operatingsystem-Interface (X ist wieder UNIX-Verhunzung) Linux, IBM-AIX, HP-UX, Solaris sollten POSIX-Konform sein.

GNU und Linux

Noch eine Bemerkung zu Linux: Linux ist nur der Betriebssystem Kern. Zum Betriebssystem im weiteren Sinne gehören noch Daemonen/Hintergrundprozesse, diverse Dienstprogramme wie Compiler,Editoren. GNU (GNU is Not Unix) einst ein Unix-Ähnliches System der Freien Software Foundation, deren größte bekannte Leistung der C-Compiler gcc ist.

Deswegen sollte man von Linux/GNU sprechen.

Stärken von UNIX

Kritik an Unix

David Chisnall: 10 Things I Hate about (U)NIX:
Das Paradigma, dass alles eine Datei ist, passt nicht
z.B. manchmal kann man suchen (Datei), manchmal nicht (Serielle Verbindung, Socket)
synchone System Calls
asynchrone Systemcalls haben auch Vorteile, z.B. ein Prozeß kann sein zugeteiltes Quantum auskosten. (Gegenargument: Es gibt Threads)
Keine Callback-Funktionen für Kern in UserProgrammen
Doch: signale, aber keine Parameter. Umgehung wäre: Prozeß wartet mit read(2) bzw. select(2) auf einer speziellen Datei.
Kaum Metadaten über Dateien
es bleibt dem Nutzer überlassen, wie er die Dateien nennt.
Der Anfang einer Unix-Datei (Kommando file) bestimmt eigentlich die Metainformation. Aber das ist in der Datei.

Zukunft von UNIX

Warum sollte man UNIX verwenden ?

Kaufmännisch bitte insbesondere darauf hinweisen, daß UNIX durch POSIX ein offenes System ist, wo man von verschiedenen Herstellern Implementierungen und Hardware kaufen kann. Jeder vernünftige Kaufmann macht da einen Freudensprung (DOSI-> weder technisch noch kaufmännisch Ahnung)

Achso: die Zukünftigen Systeme werden POSIX emulieren. Man wird nur nicht merken, daß nicht nur ein Rechner, sondern ein ganzes Netz dahinter steckt. Deswegen kann man auch heute mit guten Gewissen zu UNIX/LINUX raten.

Links

Allgemein

Single Unix-System V3, UNIX98
Hier wird von der X_Open-Group festgelegt, was nun UNIX genau umfasst.
Unix Guru Universe
Umfangreiche Sammlung von Artikeln über UNIX
Wikepedia über Unix
Eric Steven Raymond: "The Art of Unix Programming"

Einführungen

OpenBook Wie werde ich zum Unix Guru

Implementierungen

und weitere, z.B. XENIX

Microsoft und UNIX und die DOSen-Händler

Noch ein Treppenwitz der Geschichte: In [Deitel84] steht geschrieben, daß Microsoft ein ganz tolles Betriebsssystem hat: XENIX. Damals wurde der Intel 8086/8088 erwartet, der keine MMU für den virtuellen Speicher hat. Daher wird MS DOS ein abgemagertes Xenix werden.

1987 wurde XENIX von IBM abgeboten auf dem 80286. (Ich habe noch einen Verkaufsprospekt eines PC-Händlers )

Meinung dazu

Leider haben die DOSenfreunde das nie kapiert, und so ist DOS7.0 alias Windows95/98 fast 10 Jahre später Technologisch immer noch nicht auf dem Stand.... Aus diesem Grund findet man nur rückverdummte Informatiker, die damit umgehen, kein ernstzunehmenden Informatiker beschäftigt sich mit diesem Müll, der nur in der 8088-Zeit gut war. Genau diese technologischen Unwissenden verkaufen nun WindowsNT ....
(Natürlich habe ich vor den wirtschaftlichen Leistungen der DOSen-Händler großen Respekt, sie haben ihre Kunden wohl zufrieden gestellt, Arbeitsplätze geschaffen und damit Familien ernährt, usw.
Aber, mit etwas mehr Wissen hätten sie das selbe auch mit XENIX machen können, und hätten so ihre bemerkenswerten Leistungen auch bringen können und die Kunden wären noch zufriedener gewesen.
Damit so etwas nie wieder vorkommt, gibt es bei uns in Ravensburg den Informatik- und Netzwerkverein, damit man erst diskutiert, bevor man aus Unwissenheit einen Schaden anrichtet. )

WindowsNT ist aber an sich ein moderneres System wie UNIX. Die Mehrheit der WindowsNT-Freunde kommt zwar aus der unwissenden DOSen-Tradition. Es gibt auch Leute, die WindowsNT aus konzeptionellen und technischen Gründen (Kleinkern, Multithreading, API, Multimedia, ...) Argumenten gut finden, die nicht "beschimpft" werden sollen. (Es gibt auch eine POSIX-Schnittstelle, sogar die GNU-Umgebung gibt es). Aber WindowsNT kann die DOSen Tradition nicht ganz abstreiten. Meist kann man als gewöhnlicher Anwender einfach Software installieren, was eben zur VirenProblematik führt.

Ein Nachfolger von UNIX ist MACH, (Kleinkern), und WindowsNT-Entwickler sollen mit MACH promoviert worden sein.
Ein Grund der unzureichenden Leistung von WindowsNT könnte sein ,daß es sich um ein Kleinkernsystem der 1. Generation handelt, vergl. Architekturfragen.


Informatik- und Netzwerkverein Ravensburg e.V Rudolf Weber